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Sevilla die Heimat von Orangendurft und
leidenschaftlichen Flamenco

Wenn in Sevilla die Kirchenglocken 14 Uhr schlagen, tritt ein seltsame, aber alltägliche Ritual ein. Alle Läden lassen ihre Rollläden herunter und schließen die Türen. Es ist Siesta, die Mittagspause der Spanier. Nun ruht die Arbeit in den Büros und Geschäften. Nur bei den Wirten herrscht in dieser Zeit Hochbetrieb. Selbst in schweren Zeiten wird die Siesta beibehalten. Versuche die europäische Pausen-Normen den Spaniern aufzwingen, scheiterten vergeblich. So gehört die Siesta zu Spanien und Sevilla, wie der Flamenco und der bezaubernde Orangenduft.

Durch die Entdeckung Amerikas wurde Sevilla reich und berühmt. Columbus startete hier 1492 mit seiner Mannschaft ins Ungewisse um die Welt zu entdecken. Von diesem Zeitpunkt an war Sevilla das Tor zur „neuen Welt“. So entstanden durch den Reichtum und Stolz herrschaftliche Gebäude, die noch heute zu bewundern sind. Besonders die vielen, teilweise sehr bunten Kirchen verleihen der Stadt ihren typischen Charakter. Zu dem ist es eine gelungene Mischung aus Orient und Okzident, die sich in der ganzen Architektur und Kultur wieder spiegelt.

Kathedrale von Sevilla

Weltweit ist die Kathedrale von Sevilla die drittgrößte christliche Kirche nach dem Petersdom in Rom und der St. Pauls in London und zeigt leichten Größenwahnsinn. Welcher schon zu Beginn des Baus um 1401 durch die Aussage der Kirchenmänner „Wir wollen, dass jeder, der diese Kirche sieht, uns für verrückt erklärt.“ untermauert wurde. Die heutige Kathedrale wurde vor mehreren Jahrhunderten auf den Überresten einer Moschee errichtet.

Das Hauptschiff der Kirche wird von 40 Säulen und 70 Bogengewölbe getragen. Hier befindet sich auch eins der faszinierendsten Schnitzkunstwerke der Welt. Auf ca. 220 m² gibt es 1000 Heiligenfiguren aus geschnitzten Holz zu sehen. Die Anfertigung dieser dauerte fast 100 Jahre. Auf dem Hauptaltar thront die Stadtpatronin Virgen des los Reyes (Madonna der Könige). In der Südseite der Kathedrale befindet sich das Grab von Columbus. Da sein Sarg schon oft umgebettet wurde, ist heute unklar, ob seine Überreste tatsächlich darin liegen.

Gefüllt von Leben und Orangenduft

Die andalusische Hauptstadt ist fröhlich, bunt und quirlig zu gleich und es liegt immer ein leichter Orangenduft in der Luft. Überall an den Straßen wachsen und stehen Orangenbäume. Wer meint eine zu pflücken und zu kosten, sollte das besser sein lassen. Durch die Abgase in der Stadt sind die Früchte sehr stark belastet. Wie üblich in Spanien spielt sich das Leben auch in Sevilla draußen und in den typischen Hinterhöfen ab. Nur zur Siesta ziehen sich die Einwohner zurück.

Es ist keine Seltenheit, dass es in Sevilla über 40° im Schatten gibt. Durch diese enorme Hitze spielt sich das Leben in der Hauptstadt erst wieder gegen 18 Uhr ab. Die Straßen und Gassen füllen sich wieder und es herrscht ein buntes Treiben. So haben Kneipen und Restaurants auch unter der Woche oftmals bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Auf dem „Plazuela de Santa Ana“, einem zentralen Platz, treffen sich fast täglich Musiker und Tänzer und inszenieren spontan einen Flamenco.

Flamenco gehört dazu

Ohne Flamenco ist Sevilla nicht vorstellbar. Ihm zu Ehren rief 2006 Cristina Hoyos, eine der bekanntesten Flamencotänzerinnen der Welt, das Flamencomuseum ins Leben. Durch Form von Bildern, Videos, Aufzeichnungen, Vorträgen, Vorführungen und auch Tanzkursen, kann jeder in die Welt des leidenschaftlichen Tanzes eintauchen. 2010 wurde der Flamenco offiziell zum Welterbe der Menschheit ernannt.

Kleiner Tipp: Das Klatschen ist ein wesentlicher Teil des Flamenco, allerdings sollten Zuschauern das Mitklatschen unterlassen.

Das muss man unbedingt gesehen haben:

Alcázar Ist ein mittelalterlicher Königspalast. Offizielle Residenz der spanischen Königsfamilie in Sevilla.
Plaza de España Ist einer der bekanntesten Plätze in Sevilla. 
Giralda Ist ein ehemaliges Minarett einer Moschee. Wird heute als Glockenturm der Kathedrale von Sevilla genutzt.
Kathedrale von Sevilla Ist die größte gotische Kirche der Welt. Sie wurde auf den Überresten einer Moschee errichtet.
Torre del Oro Ist ein Turm im Hafen von Sevilla, der zum Schutz der Stadt diente.
Santa María de las Cuevas Ist ein Kartäuserkloster.
Museo de Bellas Artes de   Sevilla Ist ein Museum und zeigt hauptsächlich Werke von spanischen Künstlern bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Museo del Baile Flamenco Ist ein Museum über die Entstehung und Entwichlung des Flamenco.
La Casa de la Ciencia de    Sevilla Ist ein Wissenschaftsmuseum.
Archäologisches Museum Ist ein Museum und zeigt archäologische Funde Andalusiens.
Antiquarium de Sevilla Ist eine archäologische Ausgrabungsstätte unter dem Metropol Parasol.
Iglesia Colegial del Salvador Ist eine römisch-katholische Kirche.
Casa de Pilatos Ist ein Stadtpalast und Museum.
Metropol Parasol Ist ein Holzkonstruktion und gilt als größte der Welt.
Parque de Maria Luisa Ist ein Park in Sevilla.
Palacio de la Condesa de  Lebrija Ist ein Museum.
Archivo Geneal de Indias Ist ein Zentralarchiv und zeigt Dokumente mit Bezug auf das spanische Kolonialreich.
Jardines de Murillo Ist ein schöner, grüner Park.
Museo Militar Regional Ist ein militärhistorisches Museum.
Museo Taurino Ist ein Stierkampfmuseum.